GEW-Umfrage zu Corona und Schule:Julia Willie Hamburg: „Schulen in Niedersachsen endlich krisenfest aufstellen“

„Die Umfrage der GEW skizziert eindrücklich die verheerende Situation an Niedersachsens Schulen unter Corona-Bedingungen.“

Zu der am Dienstag (25. August) vorgestellten Umfrage der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft zu „Corona in der Schule“ sagt Julia Willie Hamburg, Fraktionsvorsitzende und schulpolitische Sprecherin der Grünen im Landtag:

„Die Umfrage der GEW skizziert eindrücklich die verheerende Situation an Niedersachsens Schulen unter Corona-Bedingungen. Die Ausstattung mit Räumen und Sachmitteln ist ebenso ungenügend wie die Anzahl der tatsächlich besetzen Stellen für Lehrkräfte. Ich erwarte von Kultusminister Tonne, dass er den Lehrerberuf attraktiver gestaltet, mehr Stellen ausschreibt und dem Fachkräftemangel konsequent begegnet. Seine „Hochglanzkampagne“ wird das Problem nicht lösen. Insbesondere an Grund-, Haupt-, Real- und Oberschulen droht das System zu kollabieren, weil die Unterrichtsversorgung katastrophal ist. Gleichzeitig werden pädagogische Fachkräfte noch immer zwangsweise in Teilzeit beschäftigt – trotz anderslautender Versprechen des Ministers. Hier ist nicht der Fachkräftemangel, sondern fehlendes Geld und fehlender Wille der Landesregierung der Hemmschuh für eine bessere Personalausstattung.

Fehlende oder zwischenzeitlich abmontierte Waschbecken, unzureichend sanierte Toiletten – all das erschwert das Einhalten des benötigten Infektionsschutzes in den niedersächsischen Schulen. Vielen Lehrkräften ist zurecht unwohl bei diesem Corona-Kurs des Ministers. Von besserer Belüftung ist beim Kultusminister noch gar keine Rede – dabei wäre es höchste Zeit, bereits jetzt Lüftungsanlagen anzuschaffen und nach Ausweichräumlichkeiten zu suchen und sich auf den Herbst vorzubereiten. Schulschließungen zu verhindern geht nicht mit dem Prinzip Hoffnung.

Auch die überfällige Digitalstrategie fehlt: Sowohl konzeptionell als auch in der technischen Ausstattung hinkt Niedersachsen hinterher. Dabei ist der digitale Unterricht bei drohenden Schulschließungen ein Schlüssel für Struktur und Lernerfolge von Schüler*innen.

Die Sommerferien hat der Minister lediglich genutzt, um Bescheide zu verteilen, nicht aber, um die Digitalisierung aktiv voranzubringen. Jetzt heißt es, endlich die notwendigen Entscheidungen und Perspektiven auf die Spur zu setzen.“

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