Südschnellweg:Grüne reichen Landtagsanfrage zum Südschnellweg ein

Zum Start des Großbauprojekts Südschnellweg reichen die Grünen eine Anfrage ein – dazu und zur Demonstration von „Leinemasch bleibt!“ am Sonntag sagt die Fraktionsvorsitzende und Hannoversche Abgeordnete Julia Willie Hamburg:

Zum Start des Großbauprojekts Südschnellweg reichen die Grünen eine Anfrage ein – dazu und zur Demonstration von „Leinemasch bleibt!“ am Sonntag sagt die Fraktionsvorsitzende und Hannoversche Abgeordnete Julia Willie Hamburg:

„Das Großbauprojekt Südschnellweg folgt einer absurden und klimaschädlichen Verkehrspolitik aus dem letzten Jahrhundert, die aufs Auto setzt und der das klimaschädliche Treibhausgas völlig egal ist. Bis zum Jahr 2029 soll der Schnellweg auf die Größe einer Autobahn ausgebaut sein. Dies wird der klimapolitischen Realität und der Anforderung die CO2-Emissionen auch im Verkehrsbereich zu drosseln nicht gerecht. Nur ein paar Jahre später will Hannover klimaneutral sein. Gerade der Autoverkehr mit seinen Emissionen ist aber der Hauptverursacher dafür, dass Hannover seine Klimaschutzziele bislang nicht einhalten kann. Und auch für die Lebensqualität in unserer Stadt und die Förderung anderer Verkehrsträger ist dieses Vorhaben kontraproduktiv.

Die aktuellen Planungen der Landesstraßenbaubehörde entsprechen nicht den Bedürfnissen der Menschen und wirken gegen den Klimaschutz. Statt weniger Autoverkehr sind noch einmal 10.000 Fahrzeugbewegungen pro Tag mehr für den Südschnellweg prognostiziert. Diese Planungen der alten Bundesregierung müssen vom jetzigen Bundesverkehrsminister und auch der jetzigen Landesregierung überdacht werden. Für mindestens sieben Jahren wird das Naherholungsgebiet Leinemasch eine gigantische Baustelle sein. Es sollen hunderte Bäume gefällt und rund 13 Hektar Natur zerstört werden – und das alles für eine Straße, die bald niemand mehr in diesem Ausmaß braucht. Das ist Bauen fürs Museum unter Inkaufnahme erheblicher Schäden.

Wenn in den folgenden sieben Jahren der Verkehr ohnehin in beide Fahrrichtungen einspurig geführt wird, dann gehen wir davon aus, dass es einen gewissen Gewöhnungseffekt gibt und der Verkehr abnimmt und sich anders verteilen wird. Vernünftig wäre aus unserer Sicht, diesen Verpuffungseffekt mitzudenken und den Bau des Südschnellwegs anzupassen. Mit unserer Anfrage wollen wir unter anderem genau diese Zahlen vom Land erfahren, wie sich der Verkehr konkret während der Bauphase verändert und mit welchem Verkehrsaufkommen tatsächlich nach Bauende zu rechnen ist und ob dann wirklich ein Schnellweg in der Größe einer Autobahn noch notwendig sein wird. Aus Hannover liegt seit einem Jahr ein Kompromissvorschlag des Oberbürgermeisters Belit Onay vor, die Fahrbahn lediglich auf 21 Meter zu verbreitern und einen Radweg entlang des Schnellwegs zu bauen. Weder Bund noch Land unterstützen diesen klugen Vorschlag.“

Zum Hintergrund:

Das Bündnis „Leinemasch bleibt!“ demonstriert am Sonntag ab 11:00 Uhr mit einer Fahrraddemo gegen die Ausbaupläne. Los geht es auf dem Trammplatz. Für die Beantwortung der Kleinen Anfrage hat die Landesregierung einen Monat Zeit.

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