Statement:Grüne: Land muss Bestellung von Antigen-Schnelltests für Schulen umgehend korrigieren

„Offenbar wurden Schnelltests an Schulen ausgegeben, die nach der Listung des Paul-Ehrlich-Instituts keine hohe Wirksamkeit haben.“

Heute (Freitag) wurde im Kultusausschuss zu den aktuellen Berichten über den Einsatz von Schnelltests an Schulen unterrichtet. In den letzten Tagen mehrten sich Berichte, dass einige dieser Tests äußerst unzuverlässig seien. Die Unterrichtung hat ergeben, dass das Land Tests allein nach CE-Zertifizierung und nicht nach den Maßstäben des Paul-Ehrlich-Instituts bestellt hat. Die Fraktionsvorsitzende und bildungspolitische Sprecherin der Grünen im Landtag Julia Willie Hamburg sagt dazu:

„Offenbar wurden Schnelltests an Schulen ausgegeben, die nach der Listung des Paul-Ehrlich-Instituts keine hohe Wirksamkeit haben. An die Tests, die vor der möglichen Ausbreitung der Corona-Viren schützen sollen, müssen aber hohe Qualitätsmaßstäbe angelegt werden. Die Aussage der Landesregierung, dass eine CE-Zertifizierung als Grundlage für die Bestellungen herangezogen werde, reicht bei der unterschiedlichen Qualität der Testsicherheit nicht aus. Die Landesregierung muss sicherstellen, dass vor der Bestellung der Tests diese mit den Ergebnissen des Paul-Ehrlich-Instituts abgeglichen werden. Tests mit einer Genauigkeit von 17 Prozent und weniger dürfen nicht mehr ausgegeben werden. Das Geld sollte in sensitivere Tests investiert werden. Zudem sehen wir uns darin bestätigt, dringend Kapazitäten für wöchentliche PCR-Poolingtests zu schaffen, um die Sicherheit bei den Testergebnissen zu erhöhen und Infektionen frühzeitig herauszufinden.“

Hintergrund

Auf der offiziellen Liste des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte wurden die durchgefallenen Tests gestrichen, sie sind im Handel aber weiterhin erhältlich. Das Paul-Ehrlich Institut führt auch eine Negativliste.

In Niedersachsen wurden Schul- und Kitakinder unter anderem mit Schnelltests getestet, die laut dem Paul-Ehrlich-Institut selbst bei einer „sehr hohen“ Viruslast jedoch nur 17 Prozent aller Corona-Infektionen erkennen. Ist die Viruslast lediglich „hoch“, erkennt der Test keine Infektion.

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