Pressemeldung Nr. 33 vom

GRÜNE: Chaos bei Tests sorgt für Ärger und Unsicherheit an Schulen – Kultusministerium führt Testpflicht ein und liefert nun nicht

Die Testpflicht ist überfällig, die verbindliche Einführung ohne Schaffung der Voraussetzungen ein neues Kapitel der Zermürbung aller an Schule Beteiligter. Da einige Schulen zurückmelden, sie hätten sechs Tests pro Schüler*in für die erste Woche erhalten, scheint nicht nur ein Mangel zu bestehen, sondern in erster Linie auch ein Verteilungsproblem.

Darum geht’s

Das Kultusministerium hat in den am 09.04.21 veröffentlichten Regelungen für die Zeit nach den Osterferien verpflichtende Selbsttests im Schulbereich vorgeschrieben. Demnach sollen die Tests in den Schulen abgeholt bzw. mitgenommen werden und vor dem Unterrichtstag zuhause durchgeführt werden. Nur bei einem negativen Testergebnis ist die Teilnahme am Präsenzunterricht möglich. Mehrere Medien, unter anderem die Hildesheimer Allgemeine, berichteten, dass bereits zum Auftakt am Montag nicht alle Schulen mit ausreichend Tests für die erste Verteilung versorgt waren. Auch der Schulleitungsverband kritisierte dies in einer Pressemitteilung. In den vergangenen Tagen meldeten sich erneut zahlreiche Schulen und kommunale Schulträger, dass nicht genügend Tests nachgeliefert wurden, sodass die Schüler*innen für den nächsten Präsenztag keinen Test bekommen konnten.

Das sagen die Grünen

Julia Willie Hamburg, Fraktionsvorsitzende und schulpolitische Sprecherin:

„Das ‚Augen zu und durch‘ des Kultusministers führt zu erneuter Verunsicherung aller Beteiligten. Die Testpflicht ist überfällig, die verbindliche Einführung ohne Schaffung der Voraussetzungen ein neues Kapitel der Zermürbung aller an Schule Beteiligten. Da einige Schulen zurückmelden, sie hätten sechs Tests pro Schüler*in für die erste Woche erhalten, scheint nicht nur ein Mangel zu bestehen, sondern in erster Linie auch ein Verteilungsproblem. Ich frage mich, wie solche logistischen Pannen kein Einzelfall sind, sondern immer und immer wieder passieren. Die flächendeckenden Tests sind ein entscheidender Baustein der Pandemiebekämpfung und der Organisation des Präsenzbetriebs an Schulen in Corona-Zeiten.

Verständlicherweise ist nun die Unsicherheit bei den Schulleitungen, Lehrkräften, Eltern und Schüler*innen groß. Doch anstatt sich bei allen Beteiligten zu entschuldigen und gemeinsam eine Lösung zu suchen, lastet der Frust und die widersprüchliche Strategie, Schüler*innen auch ohne Tests zum Präsenzunterricht zu lassen, wieder allein auf den Schultern der Schulen. Das geht so nicht: Man kann nicht die eigenen Hausaufgaben sträflich vernachlässigen und dann andere die Probleme ausbaden lassen.

Das Kultusministerium sollte den Schulen zwischenzeitlich mehr Eigenverantwortung bei der Lösung des Testdebakels und die Entscheidungen über den Präsenzunterricht überlassen. Gleichzeitig gehören die Verteilung und Bestellung der Tests dringend auf den Prüfstand. Die Organisation zwischen Kultusministerium und Innenministerium scheint desaströs. Deshalb bereiten wir Grünen dazu kurzfristig eine Landtagsanfrage an die Regierung vor.“

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