Kinderbetreuung in der Corona-Krise:Eltern brauchen dringend Entlastung

In Niedersachsen sollen die Kitas bis August geschlossen bleiben. Auch die Notbetreuung soll nur für eine begrenzte Zahl an Kindern geöffnet werden – die Hälfte der Kinder wird weiter zu Hause bleiben. Eine Perspektive für diese Eltern bietet die Landesregierung derzeit nicht.

© Julia Hamburg

Kinderbetreuung in der Corona-KriseJulia Willie Hamburg, MdL: Eltern brauchen dringend Entlastung   In Niedersachsen sollen die Kitas bis August geschlossen bleiben. Auch die Notbetreuung soll nur für eine begrenzte Zahl an Kindern geöffnet werden – die Hälfte der Kinder wird weiter zu Hause bleiben. Eine Perspektive für diese Eltern bietet die Landesregierung derzeit nicht. „ Die Angebote der Notbetreuung reichen nicht aus, um den Bedarf zu decken“, stellt die Landtagsabgeordnete Julia Willie Hamburg fest. „Deshalb ist es entscheidend, dass auch diesen Eltern Perspektiven geboten werden.“   Die Grünen verweisen darauf, dass der Druck in den Familien wächst, wenn die Wirtschaft jetzt hochfährt und immer mehr Eltern an ihren Arbeitsplatz zurückkehren müssen. „Auch die Eltern im Homeoffice stellen immer öfter zermürbt fest: Arbeiten und sich zugleich um die Kleinen kümmern – das geht nicht, wie ich aus vielen Gesprächen weiß“, so Julia Willie Hamburg.   Die grüne Landtagsabgeordnete fordert daher weitere Maßnahmen. „Das Land hätte in den vergangenen Wochen des Shutdowns die Zeit nutzen müssen, um gemeinsam mit den Kommunen und Trägern nach weiteren Möglichkeiten der Notbetreuung zu suchen, wie Zoos, Parks oder Gemeindesäle“, kritisiert Julia Willie Hamburg. Die Grüne Landtagsabgeordnete fordert: Für alle Eltern, die bis August keine Kita-Betreuung bekommen können, braucht es einen rechtlich abgesicherten Anspruch auf Freistellung und ein Corona-Elterngeld als finanzielle Unterstützung, wenn der Lohn ausfällt: „Die fehlende Kita-Betreuung darf nicht den Arbeitsplatz der Eltern gefährden.“   „Insbesondere bildungsbenachteiligte Kinder drohen durch Corona die großen Bildungsverlierer zu werden. Deshalb ist hier mehr Engagement der Landesregierung vonnöten. Die Kommunen und Träger der Kitas brauchen mehr Vorlauf und Unterstützung bei der Organisation der Hygienemaßnahmen an Schulen und der Bereitstellung der Notbetreuung. Viele Schulen bieten baulich nicht die Voraussetzungen, die benötigten Sicherheitsabstände einzuhalten. Da dürfen die Schulen, Kommunen und Kita-Träger nicht alleine gelassen werden. Das Land muss die Corona-bedingten Ausgaben anerkennen und die Kommunen hierbei finanziell unterstützen. Auch in den Schulen wird es entscheidend sein, Bildungsbenachteiligungen gezielt zu begegnen und die soziale Schieflage bei der Ausstattung mit Laptops und einem warmen Mittagessen zu beheben, da ist das Land gefragt. “, so Julia Willie Hamburg.   Wenn die Kapazitäten in den Kitas nicht ausreichen, um den Bedarf zu decken, dann müsse der Druck aus den Kitas und von den Eltern genommen werden. „Ich verstehe nicht, warum sich das Land hier nicht mehr engagiert. Wir brauchen dringend einen besseren Kündigungsschutz, ein verlängertes Elterngeld und faire Anspruchsvoraussetzungen. Homeoffice darf kein Ausschlussgrund mehr sein“, fordert Julia Willie Hamburg abschließend.

Zurück zum Pressearchiv