Endlagersuche:Regionen haben bei der Endlagersuche wichtige Wächterfunktion

Grüne: Regionen haben bei der Endlagersuche wichtige Wächterfunktion Der Landkreis Goslar wird Teil der bundesweiten Suche nach einem Endlager für hochradioaktiven Atommüll. Am Montag (28.9.) hat die Bundesgesellschaft für Endlagerung 90 Teilgebiete in 15 Bundesländern benannt, die als Standort für ein Endlager für hochradioaktiven Atommüll in Frage kommen könnten.

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Julia Willie Hamburg, Landtagsabgeordnete der Grünen und Fraktionsvorsitzende, erklärt dazu: „Den besten Standort für ein atomares Endlager in Deutschland können wir nur mithilfe eines Verfahrens finden, das auf wissenschaftlichen Grundlagen basiert. Doch auch dann bleibt klar, dass kein Mensch das Endlager in seiner Nähe haben will. Die Skepsis vor Ort sorgt dafür, dass die Regionen die wahren Wächter der Endlagersuche sind. Wir Grünen werden sie unterstützen, damit alle Kriterien wirklich berücksichtigt werden und negative Befunde nicht unter den Tisch fallen. Nur mit größtmöglicher Transparenz und Beteiligung kann die Bundesrepublik den sichersten bzw. am wenigsten gefährlichen Standort für ein atomares Endlager finden.“ 

Die Grünen wollen Kritikpunkte bündeln: „Wir werden uns den BGE-Bericht jetzt sehr genau anschauen und prüfen. Im nächsten Jahr starten die regionalen Fachkonferenzen zur Endlagersuche. Hier muss der Landkreis Goslar mit starker Stimme vertreten sein. Wir werden uns kritisch-konstruktiv und möglichst parteiübergreifend mit dem Verfahren auseinandersetzen und alle Punkte zusammentragen. In der Anti-Atom-Bewegung gibt es nach dem jahrzehntelangen Protest viel wichtigen Fachverstand, der im Verfahren unbedingt berücksichtigt werden muss.“ 

Nach Ansicht der Grünen zeigt die zunächst große Auswahl von potentiellen Standortregionen auch in Niedersachsen, dass es zu einem möglichst sicheren atomaren Endlager noch ein weiter schwieriger Weg ist. Hamburg: „Die Sorgen in den jetzt ausgewählten Teilgebieten müssen sehr ernst genommen werden. Deshalb fordern wir, die Mängel des Verfahrens schnellstmöglich zu beheben und den Weg freizumachen für mehr Transparenz, die Veröffentlichung aller Geodaten und echte Partizipation, das bedeutet auch, dass sie finanziell und juristisch etwa bei der Erstellung von Gutachten und Sachverstand vom Land unterstützt werden müssen.“ 

 

Öffentliche Präsentation und regionale Fachkonferenzen Den fast 450 Seiten starken Zwischenbericht zu den vorläufigen Teilgebieten der Endlagersuche wird auf einer Auftaktveranstaltung am 17. und 18. Oktober öffentlich vorgestellt. Diese Veranstaltung wird online stattfinden, eine sehr begrenzte Zahl von Interessierten soll auch vor Ort in Kassel dabei sein können. Eine Anmeldung ist erforderlich unter www.base.bund.de. Im Zuge einer Öffentlichkeitsbeteiligung sollen der Kreis Goslar und andere betroffene Regionen die Möglichkeit zur Stellungnahme erhalten. Dazu finden im Februar, April und Juni 2021 die sogenannten Fachkonferenzen Teilgebiete statt. 

 

Hintergrund Mit diesem neuen bundesweiten Auswahlverfahren soll ein Standort für die Lagerung des hochradioaktiven Atommülls gefunden werden. Im Bundestag haben auch die Grünen dem Neustart der Endlagersuche zugestimmt und bekennen sich zu der Verantwortung, die bestmögliche Sicherheit für den Umgang mit dem Atommüll zu erreichen. Bis zum Abschalten des letzten Atomkraftwerks im Jahr 2022 werden in Deutschland 1900 Castor-Behälter mit abgebrannten Brennelementen angefallen sein, für die es bislang keinen Entsorgungsweg gibt. 

 

Eine digitale Karte zu den Teilgebieten ist hier zu finden: https://www.bge.de/de/endlagersuche/zwischenbericht-teilgebiete/

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